Geografische Namen im deutschen Sprachraum

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Allgemeines

Zweck dieser Seite

In der Schweiz wurden im Rahmen der neuen eidgen. Geoinformationsgesetzgebung, rechtliche Begriffe über geografische Namen definiert. Auf dem Wiki GISpunkt der Hochschule Rapperswil HSR existieren verschiedene Seiten über geografische Namen, welche im Zusammenhang mit dem Entwurf von Schreibregeln über Lokalnamen entstanden sind.


Auf dieser Seite wird versucht, die Begriffe über geografische Namen im deutschen Sprachraum (aus Sicht der Schweiz) gegenüberzustellen. Als Quelle dienen dazu:

Was sind geografische Namen?

Geografische Namen 2.jpg

Definition des ständigen Ausschusses für geografische Namen (StAGN) im deutschen Sprachraum:Informationen zu Naturereignissen oder von Menschen herbeigeführten Veränderungen in der Umwelt finden immer irgendwo auf der Erdoberfläche statt. Das „Wo“ ist hier entscheidend! Die Ortsangabe bzw. die Verortung dieser Informationen auf der Erdoberfläche ist ein wesentlicher Bestandteil der sog. „Geoinformation“. Der übliche Einstieg in die Geoinformation erfolgt durch geographische Namen. Sie sind elementarer Bestandteil von Geobasis­informationen. Geographische Namen sind Eigennamen für bestimmte Örtlichkeiten oder Gebiete der Erdoberfläche sowohl zu Lande als auch auf dem Wasser. Sie sind zu unterscheiden von geographischen Gattungsbezeichnungen. Es handelt sich also um Namen, denen wir in der Natur- und Kulturlandschaft begegnen., wie Landschaftsnamen („Schwarzwald“, Gewässernamen („Donau“), Bergnamen („Matterhorn“), Siedlungsnamen („Frankfurt am Main“) etc. Die Wahrnehmung eines Erdraumes und seiner Ausstattung erfolgt über Namen, die diesem seine unverwechselbare Identität geben. Namen dienen nicht nur der Benennung des Einzelwesens oder einer Gattung, sondern auch der Wahrnehmung, der Erkennung, der Unterscheidung und der Kommunikation. Namen erwecken Erwartungen und vermitteln Ansehen, sie sind entscheidend für das Herausbilden einer Identität. Namen weisen nicht nur auf das Bewusstsein eines sprachlichen und kulturellen Erbes hin, man braucht sie auch, um sich in der modernen technischen Welt zu orientieren und, um die Zukunft zu planen und zu gestalten.

Mit der Zunahme der Besiedlungsdichte, sind die Ansprüche an eine möglichst präzise Lokalisierung von Gebäuden ständig gewachsen (vgl. Gebäudeadressierung). Bei Gebäudeadressen handelt es sich zwar nicht um geografische Namen, diese stellen aber wichtige Elemente der Gebäudeadressen dar (Strassenbezeichnungen, Postleitgebiete/postalische Ortschaften), welche durch Nummern ergänzt werden (Hausnummern, Postleitzahlen) vgl. hier.


Geografische Namen sind Eigennamen für bestimmte Örtlichkeiten und sind somit Individualnamen (z.B. ist Wädenswil ein geografischer Name). Auf dieser Seite geht es um genrell um die Namenart Geografischer Name sowie um Kategorien resp. Klassen von geografischen Namen (z.B. Siedlungsname als Namentyp von Wädenswil).

Begriffe


  • Allgemein vielfach als Synonym verwendet
    • Geografischer Name (nur Namen auf der Erde)
    • Toponym (auch für Namen ausserhalb der Erde, z.B. Namen von Himmelskörpern)
    • Ortsname (im weiteren Sinn)
    • Name eines topografischen Objektes


Geografische Namen bezeichnen Örtlichkeiten und auch Gebiete. Der Ortsbegriff spielt bei geografischen Namen eine wichtige Rolle:

  • Ort (deutsch) (→ Ortsname)
  • locus (lateinisch) Ort, Platz, Stelle, Stätte, Terrain (→ Lokalname)
  • topos (griechisch) Ort, Platz (→ Toponym)


Begriffe können je nach Anwendungsbereich und auch innerhalb eines Anwendungsberich unterschiedliche Bedeutung tragen:

  • umgangssprachlich
  • wissenschaftlich (Ortsnamenforschung)
  • technisch (Geoinformatik, Datenmodelle)
  • rechtlich (Gesetzgebung)


Eine etwas unterschiedliche Sichtweise auf geografische Namen besteht auch darin, ob diese aus Sicht Geoinformatik oder aus Sicht Namenforschung oder Enzyklopädie betrachtet werden.

  • Geoinformatik In der Geoinformatik steht das Geoobjekt im Vordergrund. Der Name eines Geoobjektes (Toponym) spielt dabei eine untergeordnete Rolle, da ein Geoobjekt auch dann existieren kann, wenn es keinen Namen aufweist, da es umbenannt ist. Zitat aus Wikipedia DE: Im Unterschied zu allgemeinen Definitionen oder Beschreibungen (Phänomenologie) von Gebilden der Geographie handelt es sich hierbei um bestimmte einzelne, durch ihre Position (geographische Koordinaten) nachweisbare Örtlichkeiten. Kollektivbegriffe wie etwa Berg, Insel oder Bucht beschreiben eine Vielzahl gleichartiger Objekte. Einzelgebilde aus diesen Objektfamilien (Objektklassen) wie beispielsweise der Berg Zugspitze, die Insel Korsika oder die Danziger Bucht werden durch ihre Benennung – ihren Individualnamen, ein Toponym – identifiziert und können problemlos über ihre eindeutigen irdischen Koordinaten kartographisch erfasst und somit weltweit in Karten und Atlanten eingetragen werden. Geoobjekte können in einem geografischen Informationssystem (GIS) direkt durch ihren Namen lokalisiert werden falls sie einen Namen tragen, oder falls dies nicht der Fall ist, mit Hilfe einer Karte oder eines Plans. Viele Geoobjekte in einem GIS tragen keine Namen, z.B. Einzelbäume, Treppen, Garageneinfahrten, private Gebäudenamen usw.
  • Namenforschung Die Namenforschung konzentriert sich vor allem auf die beiden Kategorien Siedlungsnamen und Flurnamen (inkl. Gewässer- und Bergnamen). Im Bereich der Kategorie Verkehrswegsnamen und Gebäudenamen sind es vor allem historische Namen wie Hofnamen, Wehrbautennamen sowie historische Strassen- und Brückennamen. Bei der Namenforschung steht nicht das Geoobjekt im Vordergrund, sondern der geografische Name. In der modernen Namenforschung stellen geografische Informationssysteme ein wichtiges Hilfsmittel dar.
  • Enzyklopädie In Nachschlagewerken ist das Vorhandensein eines geografischen Namens notwendig, um ein Geoobjekt beschreiben und Auffinden zu können. Will man in einer Enzyklopädie ein namenloses Geoobjekt beschreiben, ist man gezwungen, dieses behelfsmässig zu benennen. Da es sich nicht um eine offizielle Benennung handelt, sollte besser von einer Bezeichnung anstelle von einem Namen gesprochen werden. Auch in Enzyklopädien verbreitet sich immer mehr der Einbezug von raumbezogenen Informationssystemen, so z.B. in Wikipedia mit OpenStreetMap. Leider kann bei der Vorlage Coordinate|name=|… nicht präzisiert werden, ob es sich um einen offiziellen Eigennamen oder lediglich um eine geografische Bezeichnung handelt. So tragen in dieser Karte alle Rohrleitungsbrücken einen Namen, damit sie in einer Liste auffindbar sind, obschon sie eigentlich alle namenlos sind.

Klassifikation, Kategorien

Es können sowohl topografische Obekte (wie in der Geoinformatik üblich) wie auch die Namen von topografischen Objekten (Topomyme, wie in der Ortsnamenforschung und -kunde üblich) klassifiziert werden. Dazu werdem Objketklassen (resp. Kategorien) geibldet, indem Einheiten mit ähnlichen Eigenschaften zusammengefasst werden.


Zum Teil werden in der Literatur gleiche Begriffe für geografische Namen resp. Klassen von geografischen Namen mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet:

  • Ortsnamen im weiteren Sinn (Toponyme) und Ortsnamen im engeren Sinn (Siedlungsnamen)
  • Flurnamen im weiteren Sinn (Namen von unbewohnten Gebieten) und Flurnamen; im engeren Sinn (Acker-, Feldnamen usw.). Je nach Klassfikation zählen zu Flurnamen auch Bergnamen und sogar auch Gewässernamen.
  • Siedlungsnamen (Ortsnamen im engeren Sinn); Siedlungsnamen im weiteren Sinn, zu welchen neben Siedlungsnamen auch Verkehrswegsnamen (Strassennamen, Brückennamen) und Gebäudenamen gehören.


Klassifikation der Toponyme:

  • in der Namenforschung und -kunde: es existiert keine einheitliche Klassifikation.
  • aus rechtlichen Gesichtspunkte (Zuständigkeiten, Namengebung, Schreibweisen, Kostentragung usw.): In Deutschland, Österreich und in der Schweiz existieren unterschiedliche Festlegungen. In der Schweiz sind diese durch die Verordnung über die geografischen Namen (GeoNV) geregelt.

Im Mittelpunkt der Ortsnamenforschung und -kunde stehen vor allem Siedlungs- und Flurnamen (inkl. Gewässer- und Bergnamen). Bei übrigen in der Geoinformatik verwendete Namenarten wie z.B. Strassen-, Brücken-, Stations- und Gebäudenamen handelt es sich vielfach um Ableitungen von Siedlungs- und Flurnamen. Vielfach wird in der Geoinformation von Objektnamen gesprochen, wie z.B. bei Namen von öffentlichen und privaten Gebäuden.


Vorschlag für eine harmonisierte Klassifikation von Toponymen

Der Vorschlag basiert auf verschiedenen, heute bestehenden Klassen/Kategorien von Toponymen und bassiert vor allem auf den in der Ortsnamenforschung und -kunde verwendeten Begriffen. Die ID wir nur hier im Wiki verwendet und hilf als Referenz im Vergleich mit den verschiedenen bestehenden Kategorien.

ID Namenkategorie/-klasse Bemerkungen Namenbeispiele
(1) Raumnamen (Choronyme) Ländernamen, Bezirksnamen, Gemeindenamen, Gebietsnamen, Landschaftsnamen, Inselnamen, …
(2) Bergnamen (Oronyme) umfasst auch Kategorie Talnamen Gebirgsnamen, Bergnamen, Hügelnamen, Talnamen, Ebenennamen, …
(3) Gewässernamen (Hydronyme) Meernamen, Seenamen, Flussnamen, Bachnamen, Wasserfallnamen, Qellennamen, …
(4) Siedlungsnamen (Oikonyme) Ortsnamen, Stadtnamen, Dorfnamen, Quartiernamen, Weilernamen, Hofnamen, Hausnamen, Burgnamen, Schlossnamen, Kapellennamen, …
(5) Flurnamen (Agronyme) umfasst auch Kategorie Waldnamen Ackernamen, Feldnamen, Wiesennamen, Waldnamen, Moornamen, …
(6) Gebäudenamen (Oikodonyme) umfasst auch Kategorie Hofnamen, Hausnamen, Wehrbautennamen und umfasst auch Namen von Bauwerken und Betrieben Gebäudenamen, Hausnamen, Hofnamen, Wohnstättennamen, Burgnamen, Schlossnamen, Berghüttennamen, Klosternamen, Kirchennamen, Kapellennamen, Schulhausnamen, Spitalnamen, Bahnhofnamen, Apothekennamen, Gasthausnamen, Namen von Sportstätten, …
(7) Verkehrswegsnamen (Dromonyme) bisher auch Namen von Verkehrswegen und Plätzen Straßennamen, Wegnamen, Gassennamen, Platznamen, Brückennamen, Tunnelnamen, Passnamen, Rastplatznamen, Bahnhofnamen, Haltestellennamen, Stationsnamen, Flughafennamen, …
(8) Himmelskörpernamen (Astronyme) nicht relevant für die Kategorisierung von geografischen Namen Namen natürlichen astronomischen Objekte wieGalaxien, Planeten, Monde, Kometen, Sterne, Sternengruppen, ...

Bestehende Klassifikationen von Toponymen

Wälzer Namenarten und ihre Erforschung. Ein Lehrbuch für das Studium der Onomastik, hrsg. von Andrea Brendler und Silvio Brendler, Hamburg 2004

Diese Kategorisierung geniesst einen gewissen Standardcharakter

  • (2) Berg- und Gebirgsnamen
  • (2) Talnamen
  • (3) Gewässernamen
  • (4) Siedlungsnamen
  • (5) Flurnamen
  • (6) Hofnamen
  • (6) Wehrbautennamen
  • (6) Hausnamen
  • (7) Namen von Verkehrswegen und Plätzen
Portal zur Namenforschung (Onomastik) in Mainz (Namenforschung.net), Forschungsfeld Ortsnamen (im weiteren Sinn)

Seite Ortsnamen auf namenforschung.net

  • Ortsnamen (im weiteren Sinn)
    Die Klasse der Ortsnamen (Toponyme) umfasst die geographischen Namen (Siedlungs-, Gewässer-, Länder-, Flur-, Hausnamen etc. Sie sind auf Karten fixierbar und ortsfest gebunden.
    • (3) Gewässernamen
      Gewässernamen (Hydronyme) sind Eigennamen von fließenden oder stehenden Gewässern...
    • (4) Siedlungsnamen (Ortsnamen im engeren Sinn)
      Unter Siedlungsnamen versteht man Namen von Hofstellen, Dörfern, Verbandsgemeinden, Städten und Stadtteilen...
    • (5) Flurnamen
      Flurnamen (Agronyme) sind Benennungen für landwirtschaftlich genutzte Flächen, gemeindeeigene Einrichtungen und natürliche Objekte, die außerhalb von Siedlungen liegen...
    • (6) Gebäudenamen
      Zu den Gebäudenamen (Oikodomonymen) zählen u.a. Hausnamen, historische Gasthaus‑ und Apothekennamen, Namen von Burgen, Sportstätten, Klöstern ...
    • (7) Straßennamen
      Straßennamen (Dromonyme, Hodonyme) sind Namen für innerörtliche Verkehrswege und Plätze ...
    • (8) Himmelskörpernamen
      Himmelskörpernamen oder Kosmonyme sind Namen aller natürlichen astronomischen Objekte wie Monde, Kleinplaneten, Kometen, Sterne...
Klassifikation der geografischen Namen nach Deus 2012
  • Geografische Namen / Ortsnamen (im weiteren Sinn)
    • (1) Raumnamen (Choronyme)
    • (4) Siedlungsnamen (Oikonyme)
    • (2/3/5/7) Flurnamen (im weiteren Sinn) (Amoikonyme)
      • (2) Bergnamen (Oronyme)
      • (2) Talnamen (Kollonyxme)
      • (3) Gewässernamen (Hydronyme)
      • (5) Acker-/Feldnamen (Agronyme)
      • (5) Waldnamen (Hylonymye)
      • (7) Wege-/Platznamen (Hodonyme)
Namentypen auf dem Portal Ortsnamen.ch

Im Literaturverzeichnis wird auf Ortsnamen.ch folgende Namentypen aufgelistet:

  • (2) Bergnamen
  • (3) Gewässernamen
  • (5) Flurnamen
  • (6) Bauwerksnamen
  • (6) Burgnamen
  • (7) Verkehrsnamen
Namendefinitonen im deutschen Glossar zur toponymischen Terminologie

Im Glossar sind folgende Definitionen zu Eigennamen von topographischen Objekts verschiedener Kategorie aufgeführt

  • (1) Choronym: Name einer grossen geographisch oder administrativ definierten Landfläche
  • (2) Oronym: Name einer vertikalen Geländeform (einschließlich Formen am Meeresgrund), z.B. Namen von Bergen, Gebirgen, Unterwasserbergen, Hügeln oder Bergländern. Beispiele: Matterhorn; Gaurīśankar; Fuji-san; Sierra Madre, Mittelatlantischer Rücken.
  • (4) Ortsname: Von manchen Autoren benutztes Synonym für Siedlungsname
  • (7) Hodonym: Eigenname eines topographischen Objekts der Kategorie Verkehrswege. Beispiele: Via Appia (historische Straße); Airway Amber (Luftverkehrsstraße); M4 (Autobahn); Piccadilly Circus (Platz), Fleet Street (Verkehrsstraße); ad-Darb al ῌājj (Pilgerstraße).
Klassifikation von Toponymen im Wikipedia-Artikel Toponomastik

In Wikipedia sind im Artikel Klassifikation der Toponyme folgende Arten von Toponymen als Klassen aufgelistet (vereinfacht):

  • (1) Choronyme (Raumnamen)
  • (2) Oronyme (Gebirge, Berg- und Hügellandschaften, einzelne Berge und Bergspitzen
  • (3) Hydronyme (von griechisch ὕδωρ hýdōr ‚Wasser‘) oder Gewässernamen
  • (4) Oikonym (Siedlungsnamen, Ortsnamen im engeren Sinn)
  • (5) Flurnamen (im weiteren Sinne)
  • (7) Hodonyme oder Dromonyme (Straßennamen, Wegnamen, Namen von Verkehrswegen) aktuelle Anmerkung: Diese Gruppe wird vielfach unter den Begriff der Siedlungsname (Oikonyme) im allgemeineren Sinne gestellt
Klassifikation von geografischen Namen im Wikipedia-Artikel Name

Wikipedia Artikel Geographische Namen (Toponyme)

  • Großobjektnamen (Makrotoponyme)
    • (1) Raumnamen (Choronyme)
    • (3) Gewässernamen (Hydronyme)
    • (4) Siedlungsnamen
    • (8) Himmelskörper- und Sphärennamen (Kosmonyme)
  • Kleinobjektnamen (Mikrotoponyme)
    • (5) Flurnamen
    • (6) Haus-, Hof und Gebäudenamen
    • (6) Bergbaunamen (Zechen- und Schachtnamen)
    • (7) Wegenamen (Hodonyme) Straßennamen, Gassennamen, Platznamen

Bemerkung: die Unterscheidung in Grossobjekt- und Kleinobjektnamen scheint heute nicht mehr aktuell zu sein.


Aufzählung von geografischen Namen im Wikipedia-Artikel Geografischer Name

Es handelt sich im Wikipedai-Artikel Geografischer Name weniger um eine Klassifikation als Aufzählung von Beispielen geografischer Namen

  • Fels-, Berg- oder Gebirgsnamen, Ebenen, Gletscher, Niederungen, Pässe, Täler
  • Flurbezeichnungen, Flurnamen
  • Fluss- oder Gewässernamen, Kanäle, Moore, Seen, Stauseen, Stromschnellen, Teiche, Wasserfälle
  • Halbinseln, Inseln, Kaps, Küstenabschnitte
  • Landes-, Länder-, Landschafts- oder Staatsnamen, Schutzgebiete und Verwaltungseinheiten
  • Meere und Meeresteile, Buchten, Meerengen
  • Ortsnamen, Siedlungen, Siedlungsteile, Straßen, Plätze
  • Steppen, Sümpfe, Wälder, Wüsten

Geografische Namen in der Schweiz aus rechtlicher Sicht

In der Verordnung über die geografischen Namen werden folgende sechs Hauptgruppen von geografischen Namen definiert:

  • (1) Namen von politischen Gemeinden
  • (1) Namen von Ortschaften (Ortschaften im postalischen, nicht im umgangssprachlichen Sinn)
  • (7) Namen von Strassen (z.B. Strassen, Wege, Gassen, Plätze und benannte Gebiete, die als Strassenbezeichnungen für Adressen dienen)
  • (7) Namen von Stationen des öffentlichen Verkehrs (z.B. Bahnhöfe, Stationen, einschliesslich Tal-, Berg- und Zwischenstationen, sowie Haltestellen aller regelmässigen, der Personenbeförderung dienenden Fahrten)
  • Namen von topografischen Objekten (mit folgenden alternativen Bezeichnungen: «Geografische Namen der Landesvermessung und der amtlichen Vermessung», «Lokalnamen» (diese Bezeichnung wird hier im Wiki verwendet, da es sich um die einfachste Bezeichnung handelt), polpulär «Orts- und Flurnamen»)
    • (1) Namen Landschaften (z.B. Gebiete, Täler)
    • (2) Namen von Gelände (z.B. Berge und Hügel)
    • (3) Namen von Gewässer (z.B. Flüsse, Bäche, Seen, Weiher, Wasserfälle, Quellen)
    • (3) Namen von Gletscher
    • (4) Namen von Siedlungen (z.B. Stadt, Dorf, Quartier, Weiler, Einzelhöfe)
    • (5) Namen Landschaften (z.B. Alpen, Fluren, Wälder)
    • (6) kulturelle Objekte (z.B. Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen, Kapellen)
    • (6) öffentliche Bauten (z.B. Schulhäuser, Spitäler, Berghütten)
    • (7) besondere Objekte von Verkehrsverbindungen (z.B. Brücken, Pässe, Tunnels, Flugplätze)
  • Gebäudeadressen (Gebäudeadressen sind keine geografischen Namen, beinhalten jedoch die beiden Typen Namen von Ortschaften im postalischen Sinn sowie Strassennamen und werden daher ebenfalls in der Verordnung über die geografischen Namen behandelt).

Bemerkungen: in der Schweiz werden im Gegensatz zum deutschen Glossar zur toponymischen Terminologie als Namen von topgrafischen Objekten nur ein Teil der Gesamtheit der geografischen Namen bezeichnet.

Schreibweisen


Eine wichtige Forderung an geografische Namen ist, deren Schreibweise zu belassen:

Geografische Namen aus Sicht der Schweiz


Lokalnamen

Ortsnamen

Ortsnamen.jpg


Flurnamen

Lokalnamen.jpg


Strassennamen

Strassennamen.jpg


Postleitgebiete / postalische Ortschaften

Ortschaftsnamen2.jpg


vgl. auch Gebäudeadressen.


Gemeindenamen

Gemeindenamen2.jpg


Stationsnamen

Stationsnamen2.jpg


Gebäudeadressierung / georeferenzierte Adressen

Bei der Gebäudeadresse (Schweiz) geht es um die korrekte Darstellung der Adresse von Gebäudeeingängen zu postalischen Zwecken. Diese personenunabhängigen Gebäudeadressen werden für Rettungsdienste, Feuerwehr, Polizei, Postzustellung, Fahrzeugnavigation (GPS) usw. benötigt. Postalische Ortschaften sind aus der logistischen Zustellung der Post gewachsen (Poststelle, Postamt, ..). In der Schweiz, wo auch postalische Ortschaften ohne eigene Poststellen existieren, wurde die (postalische) Ortschaft losgelöst von einer Poststelle.


Eine entsprechende Seite wurde im Wikipedia DE bisher nicht gefunden. Vgl. auch:


Gebäudeadressen setzen sich zusammen aus:

Strassenname (vgl. oben) Hausnummer Wikipedia DE
Postleitzahl Wikipedia DE Postleitgebiet / postalische Ortschaft (vgl. oben)


Postleitgebiete (Deutschland) resp. postalische Ortschaften (Schweiz) sind administrative Objekte und auf der Erdoberfläche nicht erkennbar. Ortschaften/Orte im eigentlichen Sinn umfassen allgemein das dicht bebaute Gebiet innerhalb einer fiktiven Siedlungsgrenze, welche bei Streusiedlungen schwierig zu definieren ist. Einzelgebäude wie Höfe usw. ausserhalb dieses Gebietes müssen auch adressiert werden können und werden mehr oder weniger künstlich einem Postleitgebiet resp. einer postalischen Ortschaft zugeordnet. Die Erschliessung solcher Gebäude sowie die Nähe zu einem Zentrumsgebiet spielt dabei eine wesentliche Rolle. In der Schweiz ist der Name einer Postleitzahl zu einem unabhängigen Objekt geworden und wird in der amtlichen Vermessung als Name und Fläche verwaltet (im rechtlichen Sinn Ortschaft, in der amtlichen Vermessung PLZOrtschaft, hier im Wiki postalische Ortschaft). Auf Karten werden in der Schweiz postalische Ortschaften nicht kartiert, sondern die entsprechenden Ortsnamen. Da postalische Ortschaften einen engen Bezug zu den Ortsnamen haben, gehören die postalischen Ortschaften in der Schweiz trotz fehlender Kartierung zu den geografischen Namen.

Siehe auch


Weblinks


Geografische Namen Lokalnamen Gebäudeadressen Inhaltsverzeichnis+Übersicht Aktuell