Änderungen Schreibweise Lokalnamen
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Zusammenhang Änderungen und Schreibregeln
Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Regeln über die Schreibweise. Vgl. Schreibweise von Lokalnamen
Soll nun für eine Harmonisierung mit der Zeit die Schreibweise der Lokalnamen in deutschsprachigen Kantonen in mehr Mundart gemäss Leitfaden Toponymie 2006 etwa analog Kanton Thurgau oder Kanton Schaffhausen erfolgen? Die grosse Mehrheit der Benutzer fordert die Beibehaltung der bewährten Weisungen 1948.
Die Benutzer von Lokalnamen als Geoinformation konnten bewirken, dass die Regeln für die Schreibweise von Lokalnamen Weisungen 1948 nicht in Regeln für lautnahe Mundartschreibung verändert wurden, sondern als Weisungen 2011 erhalten geblieben sind. |
Es darf nicht sein, dass wegen Kantonen, welche sich nicht an den bewährten Standard 1948 gehalten haben, für die ganze deutschsprachige Schweiz ein neuer, von einer grossen Mehrheit der Benutzer nicht akzeptierter Standard definiert wird!
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Graubünden
Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur
Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur vgl. hier
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Nidwalden
Lokalnamen Kanton Nidwalden vgl. hier
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton St. Gallen
Datei:Ennetbühl Siegfriedkarte 1952.PNG | Datei:Entbüel LK 1953.PNG | Datei:Ennetbüel LK 1971.PNG | Datei:Ennetbühl LK 1978.PNG |
1886 - 1952 Ennetbühl auf der Siegfriedkarte | 1953 - 1970 Enetbüel auf der Landeskarte | 1971 - 1977 Ennetbüel auf der Landeskarte | 1978 - heute Ennetbühl auf der Landeskarte |
Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde 1953 der Siedlungsname Ennetbühl gemäss Weisungen 1948 mundartlich auf Enetbüel geändert, obschon es sich um einen Namen mit mehr als nur lokalen Bedeutung handelt. Das Schriftbild Enetbüel ist ungewohnt, obschon im Mundart nur ein -n gesprochen wird. Es erfolgte 1971 eine Korrektur, welche jedoch anscheinend nicht befriedigte, da die Schreibweise des Namens Ennetbühl ohnehin zu fest verankert war. 1978 wurde dann Ennetbühl wieder auf die ursprüngliche Schreibweise zurückgeändert. Dieser Vorgang war damals auch an anderen Orten zu beobachten, auch wenn die Rückänderung meistens in einem und nicht in mehreren Schritten erfolgte.
Ausspruch Eduard Imhof: "Wir können es also einrichten, wie wir wollen, das Nebeneinander von Mundart und Schriftssprache wird immer bestehen bleiben, ebenso ihr gelegentliches Vorkommen in ein- und demselben Wortbild (Ennetbühl, Unterstrass, Kleine Scheidegg)."
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Beggingen
2001 wurden in der Gemeinde Beggingen die Lokalnamen von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Von 226 Lokalnamen wurden 152 Namen geändert (67%).
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Schleitheim
2002 / 2003 wurden in der Gemeinde Schleitheim 315 Lokalnamen deren 209 geändert (66%, etwa gleiche Prozentzahl wie bei Beggingen)
- vgl. Flurnamenliste.
- vgl. auch Flurnamenkarte als 2MB grosse PDF-Datei, Hineinzoomen erforderlich
- Schleitheim im Spiegel seiner Flurnamen, Doppelreferat von Joseph Halytskyj und Alfred Richli, 19.2.2005 in Schleitheim
Die Lokalnamen wurden von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Gemäss Leitfaden Toponymie 2006 wäre es wegen der restriktiveren Handhabung von Doppelvokalen möglich, dass sich ca. 30 Lokalnamen weniger ändern würden (es wären dann insgesamt 179 geänderte Lokalnamen, was 57% aller Namen entspricht)
72 Veränderungen weglassen stummes –n z.B. Brüelgarten > Brüelgaarte alle Beispiele
34 Veränderungen Schriftsprache -> Mundart z.B. Altes Schulhaus > Aalts Schuelhus alle Beispiele
30 Veränderungen einfacher Vokal -> Doppelvokal z.B. Auhäldeli > Auhääldili alle Beispiele
23 Veränderungen e -> ä z.B. Gähweg > Gääwäg alle Beispiele
50 Veränderungen Diverses z.B. Ischlag > Iischleg alle Beispiele
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch vgl. hier
Aazheimerhof belassen oder ändern in Oozemerhof ?
Schulkarte des Kantons Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen ist eine neue Schulkarte herausgegeben worden, auf welcher viele Lokalnamen in Mundart geändert wurden vgl. auch ETH Bachelorarbeit von Robin Loop «Naturähnliche Gestaltung der Schulkarte Schaffhausen»
Aufruf Online Schulkarte Kanton Schaffhausen vgl. hier
Falls diese Schulkarte als "Mundartkarte" bezeichnet würde, wäre dagegen nichts einzuwenden.
Ohne diesen Hinweis nimmt man jedoch an, dass es sich um eine offizielle Spezialkarte mit offiziellen Namen handelt, was aber nicht der Fall ist. Zum Beispiel sind Rii(Rhein)] wie auch Liebensbärg anstelle Liebensberg sowie Rafzerfäld anstelle Rafzerfeld und sehr viele weitere Namen auf der Schulkarte des Kantons Schaffhausen keine offizielle Bezeichnungen.
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau
Aktueller Stand 2022 der Schreibweise von ein paar Beispielen auf dem Blatt 1073 Wil, nachdem im Jahr 2012 im Kanton Thurgau beschlossen wurde, diverses Lokalnamen zu rückmutieren.
Siegfriedkarte bis 1956 | Landeskarte 1957-1995 | Landeskarte 1996-2013 | Landeskarte ab 2014 |
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Allmend | Almänt | ||
Bewangen | Beewange | Bewangen | |
Breitenloo | Breiteloo | ||
Büfelden | Büfälde | Büfelden | |
Kienberg | Chienberg | Chiembärg | Kienberg |
Dietenmoos | bis 2001 Tietemos ab 2002 Dietemos |
Dietemoos | |
Frohberg | Froberg | Froobärg | Frohberg |
Gertensberg | Gärteschberg | Gärteschbärg | Gertensberg |
Heidelberg | Heidelbärg | Heidelberg | |
Heiterschen | Heitersche | Heiterschen | |
Holderberg | Holderbärg | Holderberg | |
Hunzikon | bis 1977 Hunziken ab 1978 Hunzikon |
Hunzike | Hunzikon |
Risperg | Riisprärg | Risperg | |
Rosenberg | Roosebärg | Rosenberg | |
Schönenberg | Schönebärg | Schönenberg | |
. | Sunnenhalden | Sunehalde | Sonnenhalde |
Wilen | Wiile | Wilen | |
Wisental | Wisetaal | Wiesental |
Änderungen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25'000
Gemäss Einschätzungen der SOGI (vgl. Stellungnahme SOGI Anhang1 2.1) entsprach die Schreibweise der Lokalnamen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25 000, Ausgabe 1978, weitgehend dem Standard Weisungen 1948. In der Ausgabe 2004 hat sich von rund 540 Lokalnamen die Schreibweise deren 290 (54%) geändert. Berücksichtigt man die Restriktionen des Leitfadens Toponymie 2006 für Dehnungen wie z.B. "Huse" anstelle "Huuse" usw., wären es trotzdem immer noch rund 240 Lokalnamen (44%), dessen Schreibweise entsprechend dem neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 gegenüber Standard Weisungen 1948 ändern. Die SOGI hat grob berechnet, dass auf Stufe Amtlicher Vermessung mind. 350'000 Lokalnamen in der Schweiz existieren, davon ca. 240'000 in der deutschsprachigen Schweiz. Rechnet man die Verhältnisse des Kantons Thurgau hoch, so müssten im Laufe der Zeit zehntausende von Lokalnamen geändert werden, falls man gesamthaft auf den neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 umstellen würde.
(Anm. des Wiki-Admistrators: Siehe Replik dazu auf der Diskussions-Seite).
Aus Gründen des Copyrights können hier die beiden Kartenblätter 1073 Wil Ausgabe 1978 und 2004 mit den markierten Veränderungen nicht veröffentlicht werden. Folgende Online-Karten sollen hier einen Einblick vermitteln.
Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Fischingen
Auffallend ist die Schreibweise des Weilers Rotbühl in der Gemeinde Fischingen (Kt. TG) auf der Landeskarte 1:25'000 und auf dem Übersichtsplan 2008 mit Roopel. Eigenartigerweise sprechen die Bewohner des Weilers Rotbühl ihren Weilernamen als Rotbüel und nicht als Roopel aus und nehmen stillschweigend an, dass in der Gemeinde Fischingen die heutigen Grundbuch- und Übersichtspläne völlig veraltet seien, da diese mit "Roopel" die die Aussprache vor ca. 1960 verwenden. Ein alter Übersichtsplan 1:5'000 einer Anwohnerin zeigt, dass bereits 1955 Rotbühl geschrieben wurde, so wies auch auf der Ortstafel steht. Auf dem aktuellen Übersichtsplan ist nicht nur "Roopel", sondern auch manche andere Lokalnamen lautnah geschrieben.
Im Beobachter-Artikel "Wo Unsinn einen Namen hat" bekundet ein Vertreter des Bundesamtes für Landestopografie "Es kann doch nicht sein, dass wir die Kantonsgrenzen an der Schreibweise ihrer Flurnamen ablesen".
(Anm. des Wiki-Administrators: Dieser Abschnitt ist umstritten; siehe Diskussions-Seite).
Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt sich besonders auffällig an verschiedenen Stellen, an welchen derselbe Lokalname im Kanton Zürich und Kanton Thurgau unterschiedlich geschrieben sind. Die ursprüglich 1978 noch identische Schreibweise wurde im Kanton Thurgau in letzter Zeit in einem sehr grossen Ausmass verändert.
Auswirkungen veränderter Schreibweisen von Lokalnamen im Kt. TG anhand Bsp. Siedlungsverzeichnis Kt. TG
Vgl. Siedlungsverzeichnis Kt. TG
Weitere Links zur Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen im Kanton Thurgau
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Wallis
Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich
Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier
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